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Reisebericht 2005 April |
REISEBERICHT SPANIEN 8. - 16. April 2005 Madrid (Tierheime) -Caceres (Tötungsstation) - Badajoz (Tötungsstation) - Cadiz (private Tierschützer) - Andujar (Tötungsstation)
geschrieben von Karin
Wir machten diese Reise mit zwei Frauen einer anderen Tierschutzorganisation, ihre Erfahrungen aus vielen Spanien Reisen, Kontakte zu spanischen Tierschützern und perfekte spanische Sprache, ermöglichten uns Vieles kennen zu lernen und Einblicke zu gewinnen, die ansonsten nicht so leicht zu verstehen wären. Den Bericht schreiben wir aus unserer Sicht und versuchen die vielen Eindrücke und Erlebnisse so informativ wie möglich zu beschreiben. Unser Ziel ist es, Ihnen ein Bild zu vermitteln, von Hunden unter unterschiedlichsten Lebensbedingungen, vom Einsatz der Tierschützer, von Möglichkeiten zu helfen. Wir schildern Erlebnisse und Situationen die wir miterlebt haben, Ereignisse und Momentaufnahmen der Situation der Hunde (Tiere) in Spanien.
Freitag 08. April
Abwesenheit von einer lieben Freundin umsorgt wird. Sie wohnt in unserem Haus bei den Tieren bis wir wieder zurück sind. So haben Sonya und ich die Möglichkeit zusammen diese Reise zu machen. Mit einem Transporter, bis oben vollgeladen mit Sachspenden und Hilfsgüter für die Hunde in Spanien. Wir fahren die Nacht durch und sind
Samstag 09. April ca. 15.00 Uhr in Madrid.
Tote Hunde am Strassenrand sehen wir immer wieder während unserer Fahrt durch Spanien. Sie werden einfach liegen
gelassen. Sie sind meistens scheu und halten Distanz. Sie haben gelernt auf den Strassen zu überleben. Es sind ausgesetzte Hunde, oder Welpen aus unkontrolliertem Nachwuchs, da nur wenige Menschen ihre Hunde kastrieren lassen. Die Hunde haben kein Zuhause (mehr) und werden auch immer wieder verjagt.
Samstag 09. April
Ausserhalb der Stadt gibt es ein neues, grosses Tierheim, ANAA (Asociación Nacional Amigos de los Animales), das vorbildlich geführt wird, viele Hunde und Katzen aufnimmt, gesund pflegt und für sie ein Zuhause sucht. Viele junge Menschen setzen sich dort für Tierschutz ein, es gibt eine moderne Tierklinik und eigene Tierärzte. Sie leisten Öffentlichkeitsarbeit und tragen dazu bei auf Tierquälerei aufmerksam zu machen und Grundhaltung gegenüber Tieren zu verbessern. ANAA ist Anlaufstelle für viele private Tierschützer geworden, die Hunde/Katzen aus schrecklicher Haltung befreien oder verletzte Tiere von der Strasse holen und sie bei ANAA unterbringen dürfen. Besuchen Sie doch mal die Homepage von ANAA sie ist auch in deutscher Sprache verfasst und informiert sehr ausführlich. Es gibt grosse Zwinger und viele grosse Ausläufe für die Hunde. Da die spanischen Hunde meist gut sozialisiert sind und in Rudeln leben, werden sie auch dort in Gruppen gehalten. Es gibt einzelne Hunde die aufgrund ihrer schlimmen Erfahrungen keine Gesellschaft ertragen, sie werden einzeln untergebracht. Es hat einige Hunde die sich ganz klein machen und ängstlich zusammengekauert im hintersten Winkel des Zwingers liegen, zum Teil nicht mal den Freilauf nutzen. Viele Hunde haben grosse Angst vor Menschen und doch, haben auch Viele ihre Angst überwunden und freuen sich über Zuspruch und Streicheleinheiten. Es hat sooo viele Hunde hier, in allen Grössen, Rassehunde und Mischlinge, Welpen, junge Hunde, alte Hunde.
Galgo mit Schusswunde
Viele suchen den Kontakt, die Nähe zum Menschen, betteln darum beachtet und gestreichelt zu werden. Aus der Quarantäne-Station hört man verzweifeltes Jaulen, dort haben die Hunde noch wenig Kontaktmöglichkeiten.
(Transportboxen, Decken, Katzenkörbe, Katzenbäume, Katzenkisten, Hundeleinen-und Halsbänder, Spielzeug, Näpfe.....).
Am Abend fahren wir zu einem Einsatz mit, zwei junge Hunde wurden auf der Strasse gesehen die ganz alleine unterwegs sind. Die Anruferin beschrieb wo sich die Hunde befinden und so können die beiden Welpen recht schnell gefunden werden. Auf einer wildbewachsenen Grünfläche zwischen Häusern verstecken sich die beiden Welpen. Die Erfahrung der ANAA-Mitarbeiterinnen zeigt sich im ganzen Vorgehen, bis die beiden Hunde endlich angefasst werden können. Sie werden im Tierheim versorgt und untergebracht, wie alle Hunde, zuerst einmal in Quarantäne, bis gesichert ist, das sie gesund sind. Sie haben sich recht bald in das vorbereitete Körbchen gelegt.
wieder zurück um zu schlafen. Uns werden Zimmer mit aufstellbaren Gästebetten zur Verfügung gestellt,
so können
wir auf der Hin-und Rückfahrt in Madrid übernachten.
Sonntag 10. April
Sie geht fast täglich in die Perrera um die Hunde dort zu versorgen, die Zwinger zu säubern, die Hunde zu füttern und ihnen etwas Liebe zukommen zu lassen. Sie ermöglicht auch das verletzte, kranke Hunde behandelt werden. Das alles macht sie freiwillig, sie sorgt dafür dass die Geld-und Sachspenden direkt für die Hunde eingesetzt werden und keine "Umwege" machen. Sie trägt viele Kosten selbst, vor allem Tierarztkosten werden von niemandem erstattet. Sie arbeitet in einem Tierschutzverein, der sie unterstützt und in Zusammenarbeit mit privaten Personen und ausländischen Tierschutzvereinen können manche Hunde
in Pflegefamilien untergebracht werden oder
sie finden ein neues Zuhause. und Decken mit. Die Tötungsstation hat zwei sehr grosse Freiläufe, eingezäunte Grundstücke mit Naturboden. Ansonsten sind die Zwinger sehr klein, alles Beton, Betonböden, Betonwände. Einige Zwinger haben im hinteren Teil einen geschlossenen Teil, wo sich die Hunde zurückziehen können und wettergeschützt sind, auch alles aus Beton, hart und kalt. Hier warten die Hunde auf den Tod, oder mit viel Glück, auf ein neues Zuhause. Wie Pepsi und Kolorao, beide waren hier, bevor wir sie kennen lernten und sie zu uns nahmen. Sie sind in einer so traurigen, lieblosen Situation, abgegeben, weggeschickt, verlassen, zum Tod verurteilt, und empfangen uns mit Freude und sind so freundlich.
Wir gehen von Zwinger zu Zwinger, sprechen etwas mit ihnen, streicheln sie. Der Kloss im Hals lässt sich bald nicht mehr herunterwürgen. Der einzige Trost, wir können einige dieser Hunde auf dem Rückweg mit nach Deutschland nehmen, wo eine Pflegefamilie oder auch schon ein Zuhause auf sie wartet. Ganz alleine ist er da, keine Mutter, keine Geschwister, keine Gesellschaft. Die meiste Zeit verbringt er ganz alleine in einem grossen kahlen Raum. Ein trauriges Bild. Auch das lässt uns nicht los. Sonya trägt den Kleinen lange mit sich herum und da er noch keinen Namen hat, nennt sie ihn "Yukon". Im Laufe unserer Reise ergibt sich die Möglichkeit das eine Tierschützerin den Kleinen mitnehmen kann und sogar schon eine Familie organisiert hat, die ihn aufnimmt. all die Hunde untersucht, impft, testet, chipt, kastriert......die sie zu ihm bringt. Es gibt Vieles auszutauschen, Thema Impfungen und Leishmaniose-Test sind Brennpunkte, doch nach langen Ausführungen die der Tierarzt geduldig wiederholt, bis wir es richtig verstehen, sind wir sehr beeindruckt und überzeugt davon, hier wird gute Arbeit geleistet. Und die Hunde werden zuverlässig vorbereitet für eine Reise und Vermittlung
ins Ausland (D-A-CH). der scheinbar in der Nähe auf der Strasse herumläuft. Wir gehen alle suchen. Doch wir finden ihn nicht. Es wird spät und kalt und dunkel. Während der Suche haben wir eine Begegnung mit einem jungen Mann der mit seinem jungen Hund spazieren geht und wir sind beeindruckt, wie der ohne viele Worte gehorcht, nicht davonläuft und sich leicht rufen lässt. Wir fragen ihn wie er das macht und er meint, tägliches Training und Erfahrung mit Hunden und ausserdem habe der Hund es gut bei ihm. Er beantwortet auch die Fragen ob er Jäger ist, den Hund zum jagen braucht mit ja und das führt uns zur brennenden Frage, was macht er mit dem Hund, wenn er nicht mehr gut jagt/die Saison vorbei ist oder er ihn aus irgendeinem Grund nicht mehr braucht........zwischen entnervt und amüsiertem Grinsen gibt er eine letzte Antwort, bevor er sich von uns entfernt: "ich gebe den Hund in der Perrera Caceres ab". - Ja, genau da kommen wir gerade her!! durften
auch bei ihr übernachten. Sie ist eine grosszügige Gastgeberin.
Montag, 11. April
eine von vielen der übelsten Tötungsstationen (Nähere Infos über Tötungsstationen: Situation der Hunde in Spanien). Wir treffen uns mit einer jungen Frau, Belen, die überaus mutig Tierschutzarbeit praktiziert. Sie geht auf diese Tötungsstation und verhandelt auf freundlich, charmante Weise mit den Angestellten dort und schafft es so immer wieder Hunde heraus zu holen. Auch in Zigeunersiedlungen sieht sie sich um und befreit Hunde aus grausamster Haltung. Mehr zum Thema Zigeuner in Spanien und ihre Tiere, unter Die Situation der Hunde in Spanien.
und sie wurde schon mehr als einmal deshalb bedroht. Inzwischen hat sie Freunde und Familien, die für sie gerettete Hunde aufnehmen, bis diese fest platziert werden können. Im Hinterhof des Hauses in dem sie wohnt, leben zur Zeit 3-5 Hunde, die sie gerettet hat. Alles gut eingerichtet mit Hundehütten, Hundekörben, Decken,......die Kosten dafür, auch für tierärztliche Behandlungen die meist nötig sind, trägt sie selbst. welchen Stellenwert der Hund im Ganzen hat. Die Tötungsstation befindet sich auf der Mülldeponie der Region, Müllberge, Gestank, Entsorgungsanlagen. blauer Arbeitskleidung öffnen die Türe und führen uns durch. Betonzwinger an Betonzwinger, Reihe an Reihe, darin zwischen 1 und 10 Hunden, das seien im Moment wenig Hunde sagt unsere Begleiterin. Es schnürt uns den Hals zu das zu sehen. So viele kleine, süsse, herzige, freundliche Hunde, von einigen hat man den Eindruck sie wurden gerade aus einer Familie hierher gebracht. Sie springen so hoch sie können um gesehen zu werden, sie wimmern und betteln um einwenig Berührung.
Grosse, schöne Hunde, die sich sanft und freundlich nähern. Einige Hunde haben furchtbar Angst, manche stehen im Eingang zum Innenraum und rühren sich nicht von der Stelle, andere liegen regungslos auf dem Boden und scheinen aufgegeben zu haben. Es sind so viele Hundegesichter, Augen, die uns tief berühren. Schwer auszuhalten.
Hatte sie gerade erst Junge ?
Und da kommen sie auch schon, aus dem Innenraum, 5 kleine Galgobabies. Wie soll man jetzt noch ruhig bleiben, alle reagieren und wir überlegen was wir überhaupt tun können. Mit Tränen in den Augen wird diskutiert, bis es eine Lösung gibt. Unsere Begleiterin kann mit einem dieser Männer verhandeln, dass die Galga mit den Babies rausgeholt werden darf. Und da nicht sicher ist wie lange so eine Zusage gilt, telefonieren alle los und es findet sich eine bekannte Tierschützerin, die bereit ist die 6 Hunde zu sich zu nehmen. Eine halbe Stunde später steht sie schon da, unterschreibt irgendein Papier und nimmt die Hundemama mit ihren 5 Welpen mit.
Gerettet !!!!!
Da wird ein kleiner Hund gebracht, der Mann in blauer Arbeitskleidung packt ihn am Genick und wirft ihn in einen Zwinger. So sieht die Ankunft aus.
oder versorgt. Die Wunde scheint schon etwas älter zu sein. Er gehört zu den Hunden, die 3 Wochen lang leiden sollen bis sie getötet werden.
Sie ist sehr dünn, voller Zecken und sehr ängstlich. Wieder wird der Perrera-Mitarbeiter "bearbeitet". Ob heute unser Glückstag ist ?
Wir dürfen auch diese beiden Hunde mitnehmen, obwohl "ihre Zeit noch nicht abgelaufen ist "!! Üblicherweise dürfen Hunde nicht herausgegeben werden bevor die 21 Tage um sind, bzw. auch dann muss man rechtzeitig kommen, sonst sind sie nämlich schon tot. Unsere spanische Begleiterin macht das sehr gut, sie bleibt freundlich aber bestimmt und kann sich sehr gut und sachlich mit den Männern besprechen. Vielleicht ist das die Basis für Ausnahmen, die diese Männer jetzt machen und uns die Hunde mitgeben, oder es ist das Auftreten von inzwischen 6 Frauen die sich bereit zeigen sich für diese Hunde sehr ausdauernd einzusetzen. Doch vielleicht ist es auch weil es ihnen eigentlich egal ist, es sind "nur" Hunde und wir sind ein paar verrückte Tierschützer und jetzt haben sie wieder eine Weile Ruhe ?
zwei Männer steigen aus, laufen zielstrebig in die Perrera und kommen nach wenigen Minuten mit einem grossen, wuscheligen Mastino wieder heraus. Der Kofferraum wird geöffnet. Sie werden den Hund doch nicht da hineinquetschen ???? nicht mit dem Innenraum des Autos verbunden ! Tatsächlich, sie stossen den Hund in den Kofferraum, lassen den Strick um seinen Hals einwenig raushängen und machen zu. der Hund wird das kaum überleben. Unsere Mitfahrerin reagiert und spricht die Männer auf Spanisch an, sie diskutieren, dann fahren die Männer doch weg. Sie sagten ein Hund gehört nicht in das Auto, obwohl unsere Kollegin ihnen Decken und Leinen angeboten hat, um das Auto innen auszukleiden und vor Schmutz zu schützen, den Hund dann anbinden zu können... nehmen sie es nicht an. Der Hund gehört in den Kofferraum. So muss er jetzt scheinbar 60 km weit fahren, in der grössten Hitze, ohne Luftzufuhr. Wie er dann ankommt? Scheint egal zu sein. Er ist ja aus einer Perrera und da gibt es noch mehr. Was wohl auf diesen armen Hund noch zukommt, falls er die Fahrt überlebt, wenn er jetzt schon so behandelt wird?
die grausamen Tatsachen die hier alltäglich sind.
Die beiden Hunde die wir mitnehmen werden zum Tierarzt gebracht. Der offene Bruch am Bein des Rüden kann durch eine Operation noch behandelt werden. Die Galga mit dem gebrochenen Bein ist insgesamt in einem schlechten Gesundheitszustand und die Operation ist kompliziert. Unsere spanische Begleiterin nimmt die beiden Hunde zu sich.
Röntgenbild , beide Beine gebrochen
Badajoz - Cadiz (ca. 340 km)
auf dem Mittelstreifen der Autobahn. Wir halten an und starten eine erste Hilfe Aktion. Trotz gebrochenem Bein das sie mitschleppt und abgemagertem Körper, rennt sie uns davon. In einer spektakulären Aktion gelingt es uns nach Stunden, die Hündin einzufangen. Sie ist insgesamt in einem schlechten Zustand. Sie hat grossen Durst. Als wir sie in die Transportbox gelegt haben, kommt sie endlich zur Ruhe.
Wie lange war sie wohl schon auf dem Mittelstreifen umhergelaufen? Vielleicht war sie angefahren worden und traute sich seither nicht mehr die Autobahn zu überqueren?
Ein Haus voller Hunde empfängt uns. Wir bringen die verletzte Galga, der wir den Namen Verena geben, in ein Zimmer damit sie sich ausruhen, etwas essen und trinken kann. Morgen werden wir sie zum Tierarzt bringen. Es werden ihr Decken auf den Boden gelegt, damit sie es weich und warm hat, doch sie schleppt sich zum Sofa, legt sich drauf und da bleibt sie dann auch.
Verena beim Tierarzt
Dienstag, 12. April
ein gebrochener Oberschenkel (Splitterbruch) und zwei gebrochene Rippen. Der Tierarzt meint die Brüche sind mindestens 1 Woche alt. Verena schätzt er auf etwa 10 Monate. Um sie richtig behandeln und operieren zu können müssen erst einige Vorbereitungen getroffen werden und da der Tierarzt nicht alle geeigneten Materialien für eine solche OP hatte, entschieden wir uns Verena jetzt noch ausruhen zu lassen und sie dann mit nach Madrid (zu ANAA) zu nehmen, wo sie operiert und gesund gepflegt werden kann.
Heute zeigen uns die beiden Frauen Esther und Montse aus Cadiz das private "Tierheim" in dem sie fast täglich aktiv und praktisch Tierschutzarbeit vollbringen. Ihnen bringen wir auch Sachspenden, vor allem Futter, Decken, Handtücher, Putzmaterialien,...
und Tiere sammelt.
die irgendjemand irgendwo findet. Er kümmert sich nicht um sie, er bringt sie einfach in seinen provisorisch abgetrennten Zwingern, Gehegen und Grundstückteilen, unter. Die Hunde sind in Gruppen in verschiedenen Teilen des Grundstückes untergebracht. Manche sind zu viert, zu fünft oder zu zehnt. Die Frauen sagen es gibt Zeiten, da ist es gestopft voll. Oft kommt es zu Beissereien, kleine oder schwache Hunde sterben dabei. Überall liegt Abfall, leere Bierflaschen, Schrott, Metallteile, Draht, Holzabfall,...... Die Hunde die krank oder verletzt sind werden nicht behandelt. In einem anderen Teil des Grundstückes sind auf engem Raum Hühner, Gänse eingesperrt, im eigenen Dreck, es stinkt und ist sehr verkommen.
Weiter hinten hat es Ziegen.
zu den Hunden. Sie haben auch Angst vor ihm. Esther und Montse haben es sich zur Aufgabe gemacht, hier die Hunde zu versorgen und die Zwinger zu putzen. Sie gehen regelmässig hin um zu füttern denn sie können die Futtersäcke nicht dort stehen lassen, da der Mann sie sonst verkauft und das Geld in Alkohol investiert. Damit die beiden Frauen überhaupt in das Grundstück "dürfen", versorgen sie den Mann mit Lebensmitteln. Sonst macht er ihnen gar nicht auf. Das kam auch schon vor. Als sie dann irgendwann wieder das Grundstück betreten durften, trafen sie verletzte, kranke und abgemagerte Hunde an. Die Zwinger waren voller Exkremente und es lagen tote Hundekadaver herum. Tod gebissen oder verhungert. Seither versuchen sie mit Bestechungen und geduldigem Ertragen, den Besitzer bei Laune zu halten um die Tiere regelmässig versorgen zu können. Hin und wieder nehmen sie einzelne Hunde mit zu sich nach Hause, pflegen sie und suchen ein Zuhause für sie. Heute haben die Frauen Unterstützung, wir packen alle an und helfen bei der Reinigung, streicheln, knuddeln und reden freundlich mit den Hunden.
Viele Hunde können die Streicheleinheiten geniessen, alle Hunde reagieren freundlich und so lieb. Einige Hunde haben Angst und lassen sich nicht anfassen. Es hat viele mittlere und kleine Hunde, viele Schäferhunde, ein Husky, ein wunderschöner Boxer.
Ein Staffordshire, ganz alleine eingesperrt, umgeben von Mauern, nur Sichtkontakt, wenn er sich hochstreckt und über den Zaun sieht, der auf den Mauern befestigt ist. Er drückt sich gegen das Gitter, um unsere Hand zu erreichen, damit auch er einwenig gestreichelt werden kann.
Ein wuscheliger Schäferhund, auch einzeln gehalten, weil er sehr gefährlich sei. Wir gehen trotzdem mal zu ihm rein und können uns kaum mehr fassen.... der Schäferhund unterwirft sich sofort, kommt angekrochen, macht aus Angst oder Freude? unter sich und drückt sich dann feste an uns, als wir ihn streicheln. Er legt sich auf den Rücken, leckt uns die Hand und freut sich soooo sehr über die liebevolle Zuwendung.
Als unsere Begleiterinnen von einem Getränkeeinkauf zurück kommen, bringen sie ein kleines Kätzchen mit. Sie erzählen das sie an einem Haus vorbeigekommen sind, dessen Besitzer in den nächsten Tagen seine kleinen Hunde in das private "Tierheim" bringen würde, da er wegzieht. Dort haben sie das Kätzchen gesehen, in einem Plastikeimer, über einem Käfig mit Küken. Es gibt keine Mutter, keine Geschwister. Der Mann dort habe amüsiert seine Fütterungsmethode vorgeführt, indem er das Kätzchen am Schwanz packt und kopfüber in ein Gefäss mit Milch hält. Zum Glück war es dem Mann egal und sie konnten das Kätzchen mitbringen. Sonya und ich nehmen uns dem Kleinen an. Es hat noch nicht mal die Augen geöffnet und ist in einem erbärmlichen Zustand.
Es fällt uns sehr schwer die Hunde in solch einer Situation zurückzulassen. Die beiden Frauen aus Cadiz sind seit längerer Zeit in Planung, wie sie diesen Mann zur Schliessung seines Tierheimes (das keines ist) bringen können.
und Katzen an, die in Not sind.
unkomplizierte Hilfe erfahren, viele nette Menschen kennen gelernt. Einige nehmen sehr viel auf sich, in ihrem Einsatz für die Tiere. Ganz selbstverständlich geben sie was sie können, um Tieren zu helfen. Das beeindruckt mich sehr. Und es tut auch so gut. Ehrlich gesagt, hätten wir diese Menschen nicht kennen gelernt, ich weiss nicht, wie das alles zu ertragen gewesen wäre. Unser kleines Kätzchen wird umfassend versorgt und beim Tierarzt vorgeführt. Er meint es sei zwischen 7 und 10 Tage alt, soweit gesund, müsste halt aufwendig aufgepäppelt und mit der Flasche ernährt werden (Geschichte Pico).
Mittwoch, 13. April
das hier einzelne Zwinger angemietet werden können. So hat die Stadtverwaltung einige Zwinger, Privatpersonen haben Zwinger und Laura, Angelina und ihre Kolleginnen, die Tierschützerinnen die sich hier einsetzen, haben einige Zwinger gemietet. Die gemieteten Zwinger haben Vorhängeschlösser, jeder "Mieter" kann einen oder mehrere Hunde dort einschliessen und bis zur Tötung geschlossen halten. So sind die Hunde dort eingesperrt, werden nur spärlich versorgt, wenn überhaupt und haben keinerlei Auslauf oder direkten Kontakt mit Menschen. Üblicherweise, nach Ablauf von 3 Wochen, werden die Hunde getötet.
Einige werden auch vergessen, manche bleiben Wochen, Monate, Jahrelang darin "verwahrt". Warum das Menschen tun kann niemand wirklich sagen.
suchen immer wieder das Gespräch mit den Mietern der Zwinger/ der Stadtverwaltung, um Zugang zu den einzelnen Hunden erhalten zu können oder um Hunde raus holen zu können. Die Zwinger die sie selbst angemietet haben, nutzen sie zur Unterbringung der Hunde die sie vor der Tötung retten, kleine, liebe, gesunde Hunde, Familienhunde, die eine Chance auf Vermittlung haben. Sie lassen sie untersuchen, chipen, impfen sie, und stellen sie verschiedenen Tierschutzorganisationen vor, um für sie ein Zuhause zu suchen. Die Hunde zu denen sie Zugang haben, können mehrmals am Tag in den langen Gängen herumlaufen, miteinander spielen, erhalten Streicheleinheiten und freundliche Zuwendung von den Frauen.
Den anderen Hunden bleibt dies versagt. Sie blicken mit traurigen Augen über die Absperrung und wissen nicht, warum sie so alleine gelassen werden.
In einem Zwinger ist ein kleiner Welpe, ganz allein. Der Zwinger ist verschlossen, die Frauen haben keine Möglichkeit zu diesem Hund zu gelangen. Der Besitzer hatte am Tag zuvor die Mutter und Geschwister geholt und diesen Welpen vergessen. Traurig wimmernd bleibt er zurück. Laura und ihre Kolleginnnen können nur warten bis sie das Einverständnis erhalten, den Kleinen herausholen zu dürfen.
direkt um das Auge. Ihm wurde das Auge ausgestochen und Teer darüber geschüttet. Einige Welpen sind dabei.
Die medizinischen oder pflegerischen Massnahmen halten sich sehr in Grenzen. Niemand gibt Geld für einen Hund auf der Tötungsstation aus, auch nicht wenn der Hund entsetzlich leidet. Auch Hundemütter mit ihren Welpen sind hier. Oft werden sie abgegeben wenn sie trächtig sind und gebären die Jungen auf der Tötungsstation.
Ich kann mir kaum vorstellen wie all das zu ertragen ist. Zuschauen zu müssen wie die Hunde verlassen, bestraft, eingesperrt werden, wie sie leiden und trauern. Das es nicht mal mehr möglich ist zu ihnen in den Zwinger zu gelangen. Sich selbst überlassen werden, zu hören wie sie jammern, rufen, betteln um Nähe und Zuwendung und diese nicht bekommen. Zu erleben wie sie Schmerzen und Krankheiten aushalten müssen, ohne Behandlung, ohne Linderung. Mitzuerleben wie die liebsten, herzigsten, anhänglichsten Hunde geholt werden um sie zu töten.
Soviel Angst und doch Sehnsucht nach einwenig Zuwendung........
Wie Hunde voller Angst und Unsicherheit Schutz suchen und doch ausgeliefert sind. Oder schlimmer noch, wenn die Tötungsstationen überfüllt sind und weiter Hunde gebracht werden, sind die Frauen gezwungen zu bestimmen welche Hunde als nächstes getötet werden sollen.
alle Hunde getötet werden, um wieder Platz zu schaffen. Es kann sein das die Frauen am Morgen die Türe der Perrera öffnen und kein einziger Hund mehr da ist, oder nur noch einzelne Hunde, die aus irgendwelchen Gründen Jahre hier verbringen. manchmal nicht mehr aushalten kann. wenn die Tierfreunde an ihre Grenzen der Belastbarkeit gelangen und sich nicht mehr zu helfen wissen. Manchmal fehlt es an Geld, für Tierarzt, Medikamente, Tests, Operationen, Impfungen, Kastrationen,.....ect. auch um die Hunde für eine Vermittlung oder Ausreise vorzubereiten. Manchmal fehlt es an Mitteln, Futter, Decken im Winter, Floh-und Zeckenmittel ...... Manchmal braucht es dringend Plätze für die Hunde, wenn es kein neues Zuhause gibt, dann einen Pflegeplatz, einen Übergangsplatz an dem die Hunde in Sicherheit bleiben können. Hier lassen wir unsere letzten Sachspenden, vor allem Futter und Decken.
Andujar - Madrid (ca. 330 km)
der erst einige Monate alt ist und diese kurz angebunden an einem verlassenen Grundstück verbringt. Er hatte keinen Wetterschutz, die Frauen von Andujar hatten ihn gesehen und ihm einen Unterschlupf gebaut. Er ist ganz allein, kein Garten, keine Hütte oder Haus oder irgendetwas da, was er hätte beschützen sollen. Er ist am ganzen Körper mit Zecken befallen, auch in den Ohren, zwischen den Zehen. Blutige Stellen am ganzen Körper von den vielen Zeckenbissen. Er freut sich als Laura zu ihm geht und lässt sich einfach mitnehmen. In Madrid, wieder bei ANAA, werden die Zecken entfernt und er wird gebadet um auch von anderen Ungeziefern befreit zu werden. Er lässt alles ganz brav mit sich machen.
Donnerstag, 14. April
Es ist eine Anordnung von Zwingern rund um einen Innenhof. Die Zwinger sind recht klein und dunkel, meist sind 1-2 Hunde in einem Zwinger untergebracht. Die Anlage ist nicht schön, doch hier werden die Hunde lieb behandelt und sind in Sicherheit.
erhalten Halsbänder mit Namen und die Transportboxen werden in den entsprechenden Grössen vorbereitet. Wir helfen dabei alle Hunde am Abend zu füttern und gehen dann auch noch etwas Essen. Dann verbringen wir unsere letzte Nacht vor der Rückreise.
Freitag, 15. April
die wir mit nach Deutschland nehmen werden. Aus Cadiz, aus Caceres, Andujar und Madrid. Sie dürfen sich alle nochmal in den grossen Freiläufen von ANAA Madrid austoben, bis wir losfahren. Vor der Fahrt erhalten die Hunde (außer den Welpen) vom Tierarzt noch ein beruhigendes Medikament, so schlafen sie einige Zeit.
Samstag, 16. April Abfahrt Caceres Samstag 14 Uhr Ankunft Zuhause Sonntag 11 Uhr
Sonntag, 17. April
und erreichen unser Ziel um 11.00 Uhr.
Die Hunde werden alle in einer grossen Halle aus ihren Boxen gelassen, getränkt und können sich nun erstmal austoben, ausruhen, erholen.
wie sie sich freuen und auch Nähe suchen. Einzelne Hunde ziehen sich ängstlich zurück, sie brauchen noch einige Zeit, bis sie sich sicher fühlen können.
oder in Pflegestellen untergebracht.
Abends 20.00 Uhr kommen wir Zuhause an und werden von unserem Rudel stürmisch begrüsst, sie haben uns alle sooooo sehr gefehlt. Erschöpft, voller Eindrücke und Emotionen brauchen wir nun Zeit, das alles zu verarbeiten.
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