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Rehalas Das traurige Leben der Jagdhunde
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Viele Hunde in den spanischen Tierheimen, Auffangstationen und Tötungsstationen sind Jagdhunde - ausgediente Jagdhunde / Zuchthündinnen, unbrauchbare Jagdhundrassen die gezüchtet und nicht verkauft werden, oder Hunde die zur Jagd eingesetzt waren und nicht jagen ! Diese Seite informiert über die Jagd - den Einsatz von Jagdhunden - die Unterbringung - und hilft dabei vielleicht einige Verhaltensweisen dieser Hunde besser zu verstehen - Wenn Hunde aus einer Rehala - über eine Tötungsstation/Auffangstation/ Tierheim - in ein "Zuhause" vermittelt werden - eine ihm völlig fremde Welt ! Wir verlangen ihnen viel ab. Der Mut dieser Hunde in ihrer Aufgabe ist riesengross, ihre Körpersprache - ihr Verhalten kann über Tod oder Überleben entscheiden, sie haben vielleicht Gewalt / Angst / Todesangst erlebt. Und gelernt zu überleben - mit einer eigenen Strategie. Was auch immer sie durchgemacht und erlebt haben, wissen wir nie !!!!! Respekt - Liebe und viel Zeit haben sie verdient !
Die Monteria, die spanische Treibjagd auf Hochwild, eine traditionell beliebte Gesellschaftsjagd
Textauszug:
Die Hundemeuten (Rehala) der Monteria, der spanischen Treibjagd auf Hochwild, Dr. Karin Dohrmann Während im Norden Spaniens diese Jagd in großen Arealen mit mehr als 1000 Hektar ausgeführt wird, wird im Süden die Monteria als Gatterjagd auf privaten Gelände oder Gemeindegrund betrieben. Es nehmen je nach Größe des Geländes
50-150
Schützen teil, die für die Teilnahme als Gastjäger bezahlt haben und
denen zuvor ihre Schützenstände zugewiesen wurden. Das Wild (Hirsch-, Damm- und Schwarzwild, aber auch Mufflon) werden den Schützen mit großen Hundemeuten zugetrieben.
Diese
Meuten setzen sich aus 20- 40 Hunden zusammen und werden „Rehala“
genannt. Sie werden von einem Rehalero und seinen Helfern geführt. Je nach Umfang des Jagdgeländes werden um die 5 Rehalas eingesetzt,
in
großen Arealen können es aber auch bis zu 30 Rehalas sein. Es ist ganz erstaunlich, welche Vielfalt an Rassen und deren Mixe in einer Meute zusammengestellt werden. Grundstock der meisten Meuten sind großrahmige Podencos (z.B. der Podenco Andanluz Grande), die dann auch in den Mischungen mit Jagd-, Hüte,- aber auch Herdenschutzhunden ihr Erbe zeigen. Bei der Monteria werden schnelle Lauf- und Hetzhunde wie Podencos und Jagdhunde als Finder eingesetzt. Zum Sprengen der Rotte kommen dann die Packer zum Einsatz, die sich dem Schwarzwild stellen und es packen und festhalten, bis der Rehalero es mit dem Messer töten kann. Ist ein Wildschwein in den Fängen dieser Hunde, dann stürzt sich meist die ganze Meute auf das Wild. Als Packer werden gerne Alano, Dogo Argentinos, Dogo Canario, aber auch Mastin Espanol oder Mastin Pirineo genutzt. Zur Verbesserung der Geschwindigkeit gerne mit dem Podenco, Jagdhund oder auch Hütehund gemischt. Auffällig ist, dass bevorzugt helle (weiße oder beige mit orangenen bzw. braunen Platten), seltener braune oder ganz dunkle Hunde in den Rehalas gehalten werden. Es finden sich Podencomischungen mit Bracke, Spinone, Griffon, aber auch mit Hütehunden
wie
den Gos d’Atura. Für den Rehalero ist nicht die Reinrassigkeit seiner Hunde wichtig, sondern deren Jagdtauglichkeit, Ausdauer und Wildschärfe. Manche Rehaleros haben sogar genau Vorstellungen welche Art von Jagdverhalten sie für ihre Meute haben wollen und züchten dementsprechende Mixe aus Podenco Ibicenco oder Andaluz Grande mit Jagdhund wie Französischen Bracken oder Pointern,
aber
auch mit Beagle, Fox- u. Jagdterrier, Deutsch Kurzhaar, Deutscher Boxer,
Rottweiler und Bullterrier haben sie ihre Versuche gemacht.
Und
so verwundert es nicht, dass im Tierschutz immer wieder weiße,
schwarz-weiße oder braun-weiße große wuschelige Hunde auftauchen, von
deren Vergangenheit oft wenig bekannt ist, da sie meist vom Tierschutz in
der Landschaft streunend aufgefunden wurden. Im Gelände angekommen, werden die Hunde aus dem Anhänger gelassen und sammeln sich um ihren Rehalero. Er schickt die Hunde mit Rufen los, gibt immer wieder Rufe zur Orientierung der treibenden Hunde von sich und sammelt am Ende der Jagd die Hunde durch das Blasen auf einer Muschel um sich.
In Spanien wird auch die Unterbringung der Hundemeute Rehala genannt und so steht der Begriff Rehala in der selben Bedeutung wie in Deutschland, nämlich Jagdzwinger. Die Unterbringung kann sehr unterschiedlich sein. Sie kann mit Anbindung sein, die dafür sorgt, dass die Hunde nicht um Essen kämpfen, sondern jeder auf seinem Platz in Ruhe sein ihm zugewiesenes Futter aufnehmen kann.
Es gibt aber auch richtige Verschläge in die die Hunde außerhalb der Jagd eingesperrt werden. Oft schlecht versorgt, leben sie dort sich selbst überlassen in eigenen Dreck. Dort kommt es nicht selten vor, dass die Hunde sich beim Streit um Futter, Territorium oder gar Sexualpartner verletzten. Ohne Betreuung verbreiten sich dort Räude, Staupe oder andere Infektionskrankheiten. Nicht selten erleben Hunde aus solchen Haltungen den Tod eines Artgenossen, der in Krisenzeiten dann sogar als Futter dienen muss. Hunde aus solchen Rehalas weisen Panik- oder Abwehverhalten bei Kontakt mit Hunden auf, die sie an ihre Peiniger in der Hundemeute erinnern. Manche haben ein solch stark ausgeprägtes Abwehrverhalten gelernt, dass sie gegen jeden Hund erst mal die Strategie „Abwehr ist die beste Verteidigung“ einnehmen. In einer solch schlecht geführten Rehala haben die Hunde meist wenige bis gar keine oder gar schlechte Erfahrungen mit dem Menschen, vor allem Männer gemacht. Sie zeigen dann sehr abwehrendes oder misstrauisches Verhalten gegenüber Männern im Allgemeinen. Bei ihnen macht sich bei Näherung eines Mannes zunächst Angstverhalten breit,
das
in die Enge gedrängt, sogar zu Abschnappen oder richtigen
Angriffsverhalten übergehen kann.
Text
von Dr. Karin Dormann Ende
Kurzfilm einer Wildschwein Jagd mit einer Hundemeute
Realitäten:
Eine Rehala ist die Hundemeute, die Unterbringung (Jagdzwinger) der Hundemeute. Ein Gebäude, Schuppen, ein Erdloch, eine Garage, ein Verschlag in der die Jäger viele Hunde halten, die für die Jagd bestimmt sind. Es kann sein, daß wochenlang niemand nach ihnen schaut, geschweige denn sie füttert oder etwas zu trinken gibt. Werden sie dann gebraucht, sieht man mal wieviele noch am Leben sind. Diejenigen, die noch leben, haben sich oft von ihren Artgenossen ernährt, um zu überleben. Und müssen sich nun bei der Jagd völlig verausgaben, die letzten Reste ihrer Kraft dafür einsetzen.
Die Hundemeuten werden meist in Kleintransportern und Anhängern durchs ganze Land zu den Jagden gefahren, oft furchtbar eng zusammen gepfercht. Die Packer (Alanos) werden in der Regel gesondert transportiert. Ihre Verträglichkeit mit anderen Hunden ist in der Regel nicht genügend ausgeprägt, so dass ein solcher Transport
mit
30 anderen Hunden nicht geht.
Es werden zur Jagd auch Hunde ( billig !) aus den Tötungsstationen geholt und dann nach der Jagdsaison ausgesetzt oder wieder in der Tötungsstation abgegeben, meist in schlimmem Allgemeinzustand. Ausgehungert, dehydriert, oft verletzt, mit Knochenbrüchen oder lebensbedrohlich erschöpft.
Ein Rehalero kennzeichnet seine Hunde durch Halsbänder – es gibt aber auch Solche, die ihre Hunde kennzeichnen, indem sie ihnen Stücke aus dem Ohr herausschneiden. Das ergibt dann ein „eigenes Muster“ am Ohr des Hundes. Ohren und Rute werden auch abgeschnitten, um zu vermeiden das sich der "Gegner" ( Wildschwein / andere Hunde) festbeissen kann !! Hunde mit verstümmelten Ohren findet man unfassbar Viele in spanischen Tierheimen / Tötunsstationen.
Hunde die nicht zurückkehren bleiben sich selbst überlassen. Sie werden oft krank, unterernährt, verletzt aufgefunden, oder überfahren am Strassenrand.
Die
Hunde die nicht gut genug jagen werden oft nicht mehr mit zurück
genommen, getötet oder „bestraft“ , gequält, misshandelt, erhängt.
Mastins aus einer Rehala bei Caceres
Sie hat gesagt: „Was ich gesehen habe, werde ich nie vergessen. Die Große haben die Kleinen und Welpen gefressen, Kadaver und tote Hunde waren überall. Die Hunde waren an 50cm kurzen Ketten angekettet. Es war schrecklich und ist unmöglich zu vergessen
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